Projektbeschreibung: Kleidung

 

Kleidung – die zweite Haut des Menschen

Ein Blick zurück in die Vergangenheit beweist, dass der Mensch Kleidung schon sehr lange kennt. Das älteste erhaltene Stück Stoff ist ca. 7000 Jahre alt. Aber schon viel früher (etwa in der Steinzeit) nutzten Menschen Kleidung vor allem als Schutz vor Kälte, Nässe, Wind und Hitze. Ein Beispiel  ist die sehr frühe Fußbekleidung aus der sich im Laufe vieler Jahre moderne Schuhe entwickelten. Kleidung ist in ihrer Funktion aber nicht nur auf den Schutzfaktor zu begrenzen. Sie hat auch immer eine soziale Komponente. So gab es schon im Mittelalter Kleiderordnungen und Uniformen. Heute kann mit Kleidung die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder auch eine Gesinnung ausgedrückt werden.

Den Einstieg in die Projektwoche bildete das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ von Andersen. Die Schüler diskutierten lebhaft, welche Bedeutung die nicht vorhandenen Kleider für die Menschen im Märchen hatten. Daran anschließend wurde besprochen, wie die Schüler sich heutzutage kleiden und was sie damit erreichen wollen. Die Frage nach einer Schuluniform wurde diskutiert und die Vor- und Nachteile skizziert. Mit Hilfe einer Reihe von Stationen konnten die Kinder erforschen, welche Uniformen es gibt und was dahinter steckt. (z.B. Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe usw.) Zum Abschluss des ersten Tages konnte die Schüler eine eigene Schuluniform für die GS-Sietland entwerfen. Die Beispiele wurden bei der Dokumentation am letzten Projekttag vorgestellt.

Der zweite Tag stand unter dem Schwerpunkt: Woher kommt unsere Kleidung. Der „Weg“ unserer Textilien vom Rohstoffe bis zum fertigen Kleidungsstück wurde zunächst mit einem Film thematisiert. Dabei spielte nicht nur die technische Perspektive der Herstellung, sondern auch die ökonomische Perspektive eine große Rolle. Die Kinderarbeit und der Einsatz von Chemikalien in der Textilindustrie Indiens standen dabei exemplarisch für weltweite Produktionsbedingungen. Es schloss sich eine Diskussion über „faire Kleidung“ und die Frage: Wer verdient an einem Kleidungsstück am meisten? an.

Im weiteren Verlauf des Vormittags erfuhren die Schüler wie aus der Rohwolle vom Schaf ein Kleidungsstück entsteht. Sie lernten Spinnen mit der Handspindel und dem Spinnrad und webten auf einem großen Webstuhl. Außerdem lernten sie verschiedene Wollformen und den jeweiligen Verwendungszweck kennen.

Der dritte Tag stand unter dem Schwerpunkt „Schuhe“. Zunächst informierten sich die Schüler mit Hilfe von Texten und Bildern über die ersten Schuhe. Heute haben wir geeignete Schuhe für jede Gelegenheit – vom Hausschuh über den Winterstiefel bis hin zum Sportschuh. Aber das war nicht immer so.

Im Anschluss stellten die Kinder einfache Carbatinae (römische Sandalen) aus Leder her und tauschten sich über die Vor- und Nachteile dieser ersten Schuhe aus.

Am letzen Projekttag wurden die letzten Schuhe fertig gestellt und die Ausstellung in der Pausenhalle vorbereitet. Außerdem wurden die einzelnen Projekttage noch einmal reflektiert und der Lernzuwachs der Schüler mit Hilfe eines Rätsels gesichert.

Am Projekt „Kleidung“ nahmen 17 Schüler und Schülerinnen vom ersten bis vierten Schuljahr teil.

Projektleitung: Frau Sippel

Weitere Projektbetreuer: Frau Brockmann und Frau Merkle